Forschung ist die Quelle unserer Inspiration

Wir investieren einen bedeutenden Anteil unseres Umsatzes in wegweisende Forschungsprojekte. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie arbeiten wir an Themen, die für die digitale Transformation unserer Kunden von zentraler Bedeutung sind. Gleichzeitig bieten diese Forschungsvorhaben unseren Mitarbeiter*innen die Chance, ihr Know-how zu den Zukunftsthemen der Digitalisierung zu vertiefen. Unsere Forschungskompetenz und Innovationsfähigkeit wird durch das Siegel der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beglaubigt. Dieses Siegel erhalten nur Unternehmen, die nachgewiesen haben, dass sie forschen und entwickeln.

VVM: Sicherheitsnachweis für autonome Fahrfunktionen

V&V Methoden (VVM) ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Konsortialprojekt zur Validierung und Verifikation hoch automatisierter Fahrfunktionen, das von der Robert Bosch GmbH und der BMW AG geleitet. Es hat zum Ziel, Testverfahren und Methoden zu entwickeln, mit denen der Sicherheitsnachweis für hoch automatisiert fahrende Fahrzeuge im Entwicklungsprozess geführt werden kann. VVM ist Teil der VDA-Leitinitiative zum autonomen Fahren, zu der auch das Schwesterprojekt SET Level gehört.

PROSTEP hat im Rahmen des Projekts die Aufgabe übernommen, die Projektpartner bei der Anforderungsdefinition und der Überführung der Projektergebnisse in die industrielle Anwendung zu unterstützen. Auf der Mid-Term-Veranstaltung im März 2022 präsentierten wir das Konzept einer fähigkeitsbasierten Architektur für automatisiert fahrende Fahrzeuge in urbanen Umgebungen und stellten den Demonstrator unserer Traceability-Lösung vor. Sie macht Entwicklung und Simulation sicherheitskritischer Systeme durch eine systemübergreifende Verlinkung der relevanten Informationen besser nachvollziehbar und unterstützt den Absicherungsprozess. Nach Projektende wird die Lösung als Modul unserer Lösung OpenCLM am Markt verfügbar sein.

ImPaKT: Auswirkungen von Änderungen einfacher beurteilen

ImPaKT steht für „IKT-befähigte modellbasierte Auswirkungsanalyse in der Produktentwicklung“ und ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Konsortialprojekt unter Leitung des Heinz Nixdorf-Instituts der Universität Paderborn. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines modellbasierten und KI-unterstützten Lösungsansatzes, um die technischen und finanziellen Auswirkungen von Änderungen an komplexen, mechatronischen Produkten mit vielen Varianten zuverlässiger beurteilen zu können. Voraussetzung dafür ist der Aufbau eines interdisziplinären Entwicklungsprozesses unter Nutzung von Werkzeugen und Methoden des modellbasierten Systems Engineerings.

An dem Projekt sind neben PROSTEP mehrere Softwarehäuser, Forschungsinstitute und Industrieunternehmen beteiligt. Im ersten Schritt haben die Projektpartner unter der Federführung von PROSTEP eine Referenzarchitektur für eine durchgängige modellbasierte Systementwicklung definiert. Aufbauend auf dieser Architektur haben wir bestimmte Basisdienste für die Durchführung systemübergreifender Auswirkungsanalysen mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) entwickelt und in unsere OpenCLM-Software implementiert. Sie bildet die Beziehungen zwischen Anforderungen, Funktionen und Elementen in der Produktstruktur ab und unterstützt die Einführung von Systems Engineering in den Unternehmen unter anderem durch eine Cameo-Integration.

ProProS: Proaktive Produktionssteuerung für maritime Systeme

ProProS ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Verbundprojekt unter Federführung der Fr. Lürssen Werft, das im Mai 2023 erfolgreich abgeschlossen wurde. Im Rahmen des Projekts haben die Projektpartner eine neue Methodik entwickelt, die es Werften ermöglicht, ihre Produktionsprozesse frühzeitig zu planen und effizient zu steuern und auf Störungen zu reagieren. Das soll die Durchlaufzeit für die Ausrüstung und Fertigung von Schiffen signifikant verkürzen.

PROSTEP hat die Methodik im Rahmen des Forschungsprojekts in einem Software-Demonstrator abgebildet, der in der Lage ist, tagesaktuelle Echtzeitdaten aus der Fertigung zu verarbeiten. Dadurch können in der Produktionsplanung Störungen frühzeitig erkannt werden und entsprechende Umplanungen vorgenommen werden. Die Lösung ermöglicht eine hocheffiziente Steuerung der Produktion von komplexen Einzelstücken, ohne den manuellen Aufwand für die Produktionsplanung in die Höhe zu treiben.

SET Level: Traceability in einem zuverlässigen Simulationsprozess

Neben V&V Methoden ist SET Level ein weiteres, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Konsortialprojekt zur Validierung und Verifikation hoch automatisierter Fahrfunktionen, an dem PROSTEP beteiligt war. Im Rahmen des Projekts, das Ende 2022 abgeschlossen wurde, definierten die Projektpartner unter anderem einen zuverlässigen Simulationsprozess (Credible Simulation Process oder CSP) und eine integrative Simulationsarchitektur, die das verteilte Simulieren ermöglichen.

PROSTEP unterstützte die Projektpartner nicht nur bei der Anforderungsdefinition, sondern auch bei der Überführung der Projektergebnisse in die industrielle Anwendung. Zu diesem Zweck haben wir den Demonstrator einer Traceability-Lösung entwickelt, der den CSP IT-technisch abbildet, seine Ausführung überwacht und die Bewertung der Simulationsergebnisse dokumentiert. TRACY ist ein zentraler Baustein für die Durchgängigkeit und Nachverfolgbarkeit simulationsbasierter Entwicklungsprozesse in unserer Lösung OpenCLM geworden.

DigiTwin: Auswertung von 3D-Scandaten mit Hilfe von KI

DigiTwin war ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt, das Ende 2020 erfolgreich abgeschlossen wurde. In diesem Projekt entwickelte PROSTEP zusammen mit drei Partnern aus Forschung und Industrie ein innovatives Dienstleistungskonzept, um gerade KMUs bei der Erstellung von digitalen Zwillingen ihrer bestehenden Produktionsanlagen effizienter zu unterstützen. Ergebnis ist ein Verfahren, mit dem 3D-Scandaten automatisiert in simulationsfähige digitale Modelle umgewandelt werden können.

PROSTEP entwickelte in dem Projekt eine KI, die Punktwolken analysiert, um Komponenten von Fertigungsanlagen zu identifizieren, die mit ihren CAD-Modellen bereits in einer Bibliothek hinterlegt sind. Fertigungsmaschinen, für die es noch keine Entsprechung gibt, werden in CAD-Modelle umgewandelt und mit Hilfe der Feature-Erkennung parametrisiert, um sie für die Simulation aufbereiten zu können.

Nach Abschluss des Projektes hat PROSTEP die Lösung für die Prozessindustrie weiterentwickelt. Hier erfolgt die Erkennung von Rohrkomponenten von Bestandsanlagen. Die erkannten Objekte werden analysiert und geometrische sowie Lageparameter abgeleitet. Darauf basierend lassen sich die erkannten Rohrleitungen in CAD-Modelle zurückführen und das identifizierte Rohrleitungssystem mit dem R&I-Fließbild verknüpfen. Durch die Lösung lassen sich die Aufwände bei der Digitalisierung von Bestandsanlagen erheblich reduzieren. 

Verfügbar ist der Service über 3DigitalTwin.OpenDESC.com

SAMPL: “Chain of Trust” für die additive Fertigung

SAMPL steht für Secure Additive Manufacturing Platform und war ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (damals Energie) gefördertes Konsortialprojekt, das Ende 2019 erfolgreich abgeschlossen wurde. Unter der Konsortialleitung von PROSTEP entwickelten die Projektpartner eine durchgängige „Chain of Trust“ für den fälschungssicheren Austausch von 3D-Druck- und Prozessdaten sowie die zweifelsfreie Identifikation der gedruckten Bauteile, sei es durch RFID-Chips oder durch andere Verfahren.

Grundlage von SAMPL ist unsere sichere Datenaustauschlösung OpenDXM GlobalX, in die wir ein digitales Lizenzmanagement auf Basis der Blockchain-Technologie integriert haben. Es sorgt z.B. dafür, dass ein externer Dienstleister beim 3D-Druck von Ersatzteilen immer die unveränderten Originaldaten verwendet und nur die zulässige Anzahl von Kopien des Bauteils drucken kann. PROSTEP hat diese Funktionalität patentieren lassen. Mit der Integration der Blockchain-Technologie in OpenDXM GlobalX haben wir außerdem die Grundlage für weitere Anwendungsfälle im PLM-Umfeld gelegt, in denen es darauf ankommt, Interaktionen zwischen Partnern zu beglaubigen und unveränderbar in der Blockchain zu dokumentieren.